Chronik

Im Jahre 1932, in der Zeit der Weltwirtschaftskrise, wurde von der Stadt Korbach
interessierten Bürgern Land von 5 Morgen (1,25 ha) Größe zur Ansiedlung von Kleingärten zur Verfügung gestellt.
Bis 1939 wurden hier 104 Kleingärten geschaffen. In
den Kriegsjahren 1944/45 kam das Vereinsleben vollständig zum Erliegen. Aber bald
nach Kriegsende war die Nachfrage so groß, dass neues Gelände erforderlich war. Das
erstreckte sich bald über mehrere Flächen rings um die Kreisstadt. Im Jahre 1952
war es dem damaligen Vorstand nicht mehr möglich, einen Überblick über die weit aus-
einander liegenden Anlagen zu behalten. Daher entschloss man sich, außer dem KGV
1932 drei weitere Anlagen selbstständig werden zu lassen und mit eigenen Vorständen
auszustatten. Mit Unterstützung der Stadt Korbach konnte bald schon ein Vereinsheim
errichtet werden, was sich aber schnell als zu klein erwies und in Eigenleistung auf
115 m² erweitert wurde. In den folgenden Jahren folgte noch ein Anbau für Büro und
Lager, der Anschluss an die Kanalisation und die Gasversorgung sowie laufende Modernisierungen im Innenbereich. Eine Entsorgungsstation für Chemietoiletten und Garagen für den immer größer werdenden Gerätepark wurden erstellt

Die Mitgliederzahl des Vereins ist heute auf über 300 angewachsen. 274 Gärten werden auf einer Fläche von 9,9 ha (99.000 m²) bewirtschaftet. Alle Gärten haben Wasseranschluss und ca. 80% verfügen über einen Stromanschluss. Die Stromanschlussarbeiten wurden in den Jahren 1993 und 1994 in Eigenleistung durchgeführt. Die Anlage hat einen schönen großen Spielplatz mit Kletterturm usw. sowie eine große Spielwiese.
Wir gehören zum Kreisverband Waldeck-Frankenberg der Kleingärtner e.V. in dem sieben Vereine mit insgesamt 513 Kleingärtnern organisiert sind. Davon stellt unser Verein allein über 53 %.
Unsere Anlage liegt im Wasserschutzgebiet der Kategorie II.

Wir haben in unserem Verein eine sehr hohe Zahl an Immigranten. 45 % der Gärten werden von alt eingesessenen Deutschen bewirtschaftet, 48 % von Immigranten, fast ausschließlich aus den ehemaligen GUS -Staaten und 7 % von anderen Nationalitäten. Hauptsächlich handelt es sich hier um Türken und Gartenfreunde aus dem ehemaligen Jugoslawien. War in den Anfangsjahren der Garten noch ein Nebenerwerb und diente nur der Ernährung, so ist heute der Anbau von gesundem Obst und Gemüse gleichgestellt mit dem Erholungs- und Freizeitwert.
Im Durchschnitt wechseln jedes Jahr ca. 20 Gärten den Pächter. Frei werdende Gärten finden relativ schnell einen neuen Pächter und wir haben keine nennenswerten Leerstände zu verzeichnen.
Ein großes Problem, bedingt durch die Größe der Anlage, stellt die ehrenamtliche Verwaltung dar. Es findet sich kaum noch jemand für die Vorstandsarbeit. Der jetzige Vorstand engagiert sich sehr, mit großem zeitlichem Einsatz, um alles zum Wohle der Gemeinschaft zu tun.
Insgesamt kann man sagen, dass die Gartenfreunde vom KGV 1932 e. V. Korbach ihre Gärten gut in Ordnung halten, Integration pflegen und eine harmonische Gemeinschaft bilden.

Partnerschaft mit Kleingärtnerverein Mattenberg 1940 e.V. Kassel wurde besiegelt

www.kgv-mattenberg.de

Im Jahr 2007 wurde während einer Vorstandssitzung des KGV Mattenberg 1940 e.V. vom damaligen stellv. Vorsitzenden Hartmut Spohn die Idee geboren, eine Partnerschaft mit einem anderen Kleingärtnerverein in Deutschland einzugehen. Erste Kontakte zu einem Verein in Leipzig wurden aber aufgrund der räumlichen Entfernung sehr schnell wieder abgebrochen. Als Hartmut Spohn dann im Januar 2008 zum Vorsitzenden des KGV Mattenberg gewählt wurde, schaute er sich in der näheren Umgebung um. Hierbei kam ihm zugute, dass er die Fachberaterausbildung im Kreisverband Waldeck/Frankenberg übernommen hatte. Er fand dort beim Verbandsvorsitzenden Hartmut Kampf offene Ohren. Hartmut Kampf vermittelte dann sehr schnell den ersten Kontakt zum KGV 1932 e.V. Korbach. Den damals neu gewählten Vorsitzenden Matthias Gottmann musste Hartmut Spohn aber auch erst von seiner Idee überzeugen, denn Matthias Gottmann war zuerst sehr skeptisch gegenüber der Idee. Nachdem sich beide Vorstände dann mehrmals zu gemeinsamen Vorstandssitzungen getroffen haben und auch die jeweiligen Vereinsfeste gegenseitig besucht wurden, konnte man immer mehr Gemeinsamkeiten in beiden Vereinen feststellen. Beide Vorstände beschlossen einstimmig eine Partnerschaft einzugehen. Zu den Jahreshauptversammlungen 2010 wurde auch durch die Mitglieder beider Vereine mit überwältigender Mehrheit für eine Partnerschaft gestimmt. Gegenseitige Besuche, gemeinsame Vorstandssitzungen und der Erfahrungsaustausch sollen im Mittelpunkt dieser Partnerschaft stehen. Beide Vorstände wollen voneinander lernen, da die Probleme in den Vereinen ähnlich gelagert sind.  Insbesondere wegen dem hohen Anteil an Mitgliedern mit Migrationshintergrund steht man vor der Frage, wie man diese ins Vereinsleben integriert. Nachdem sich beide Vereine nun 2 Jahre beschnuppert haben, wurde beim Sommerfest des KGV Mattenberg 1940 e.V. Kassel am 27.06.2010 und auf dem Sommerfest des KGV 1932 e.V. Korbach am 22.08.2010 jeweils eine Partnerschaftsurkunde durch die Vorsitzenden Matthias Gottmann und Hartmut Spohn unterzeichnet. Möge diese Partnerschaft die Früchte tragen, die sich beide Vereine erhoffen, sodass Vorstände und Mitglieder hiervon profitieren.